Kleine technische Pannen ...

14März2018

... verhindern ab jetzt immer mal wieder die pünktliche Bereitstellung deiner Lieblingslektüre, lieber Fan dieses Blogs. Der  Oberblogger sitzt gerade quasi auf dem Schoß des Hotelchefs, weil dort das beste Netz zu bekommen ist. Was man nicht alles tut. ...

Drama! Drama Drama! Der Abschied ist gekommen. Heute endet der erste Teil des Montessori Israel Abenteuers. Die Deutschen müssen nun allein weiterreisen – erst im Herbst gibt es ein Wiedersehen. Damit die Zeit nicht allzu lang wird, werden in den Minuten vor der Abfahrt alle beteiligten Personen geschätzte fünfzigmal fotografiert. Wenn jeder jeden Anwesenden einmal fotografiert, dann macht das … ehm … bei etwa 35 Personen 595 Fotos. Selfies nicht mitgerechnet. Zugegeben: manche Personen werden öfter abgelichtet als andere, so dass die Rechnung am Ende nicht stimmt. Ähnlich ist es bei den „hugs“  und „big hugs“, also den Umarmungen.

Der blaue Bus bringt die BMMG Israeliten in einer guten Stunde (mit Stau) zum See Genezareth. Auf dem Weg bleibt Zeit für gestern vergessene Kurzreferate  über Akko und die Reali Schule. Am See selbst reihen wir uns in die Pilgerkarawane ein. Sie besteht aus Reisebussen mit amerikanischen, australischen, koreanischen, deutschen (…  hier bitte eine Nation einfügen) Holy Land Touristen. Alle fahren die gleiche Route: Berg der Seligpreisungen, Brotvermehrungskirche Tabgha, Kafarnaum „The Town of Jesus“ und Yardenit, die Taufstelle am Jordan.

Berg der Seligpreisungen (Bild oben und hierdrunter).

unten: Brotvermehrungskirche Tabgha

Unten: Kleine Pause in der Synagoge von Kafarnaum. Hier hat auch Jesus gelehrt.

Gleich fällt den deutschen Schülerinnen und Schülern die Ruhe auf, mit der tausende Menschen ihre Besichtigungstour gleichzeitig machen. Der akustische Unterschied zwischen der gestrigen Bootstour und dem Inneren der Brotvermehrungskirche kann größer nicht sein. Die zuständigen Referenten haben alle Bibelstellen parat, so dass jetzt doch ein wenig Ehrfurcht aufkommt, etwa als sich die Gruppe das Haus des Petrus in Kafarnaum ansieht

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Der blaue Bus ist zwar Teil der Karawane, hat aber noch einen Haltepunkt im Programm, den kein anderer Bus ansteuert. Am Südufer des Sees liegt das Maagan Eden Village Resort. Es hat zwar noch geschlossen, aber den Zugang zum See und die dazugehörige Liegewiese darf die Gruppe benutzen. Und da die Sonne hier, etwa 300m unter dem Meeresspiegel besonders intensiv lacht, steht einem entspannten  Sonnenbad nichts mehr im Wege. 27 Grad zeigt das Thermometer – nicht schlecht für die zweite Märzwoche. Vielen Dank an Eli, den Manager des Resorts. Er ist jetzt um eine Original Monte-Kaffeetasse und einen Rucksack im gleichen Design reicher.

"Hast du die Sonnenmilch dabei?" - "Aber natürlich, Mama. Faktor fuffzich." Dieser Kurzdialog war wohl vor der Abfahrt in den meisten Exchange-Familien Standard. Gottseidank, denn heute kann man das Zeug wirklich brauchen.

In Yardenit werden die Täuflinge einmal in den Jordan getaucht. Ob das gesund ist, ist angesichts der blaugraubraunen Brühe für die Zuschauer zwar eine interessante Frage, spielt aber für die Beteiligten offensichtlich keine Rolle. Alternativ kann man das Wasser auch fertig abgefüllt kaufen. Der Inhalt der abgebildeten Flaschen hat farblich allerdings keine Ähnlichkeit mit dem Original. Sieht eher nach Leitungswasser aus. Alles eine Sache des Glaubens, sagt der Bibeltourist und legt einen unglaublich hohen Betrag auf die Theke. Der Liter kostet ca. 10 Euro. Nich mal von innen kann man sich damit taufen, denn trinken kann man die Flüssigkeit auch nicht.

Zwei Stunden später erreicht der Bus dann das Panorama Hotel im Osten von Jerusalem. Null Sterne mit eingebautem Kulturschock – so könnte man das Hotel kategorisieren. Das Gebäude steht wie ein Fels in der abendlichen Verkehrsbrandung. „Wo ist denn die Braut?“ möchte man fragen in Anbetracht des Hupkonzerts. Der Empfang ist laut, aber freundlich.

 

Zu verlockend sieht sie von hier aus aus, die Altstadt von Jeusalem. Aber erst einmal will die Mängelliste der Zimmer abgearbeitet sein. Kaputte Klodeckel hier, kein Licht dort, Fernbedienung fehlt (braucht man auch nicht, denn das Gerät gibt eh keinen Pieps von sich) ... Schon relativ kurz nach dem check-in bewegt sich die Gruppe Richtung Dung-Gate, einem der Stadttore. Noch 200 Stufen und ein Sicherheitscheck und die Klagemauer ist erreicht.

Man muss sagen, so hätten sich das die meisten unserer Reisenden das hier nicht vorgestellt. Obwohl man bei Jugendlichen diesen Alters vorsichtig sein muss mit solchen Interpretationen, kann man doch erkennen, dass der Anblick sie ziemlich umwirft. Die kompetent-religiös vorgebildeten Kolleginnen können hier mit ihrem Wissen zum jüdischen Glauben und zu jüdischen Gebräuchen glänzen. Bei der Hutmode der orthodoxen Juden müssen sie dann passen. Aber man weiß, dass selbst Einheimische hier nicht mehr durchblicken.